Nach der Explosion im nordfranzösischen AKW Flamanville müssen beiden dortigen Reaktoren stillgelegt sowie der dortige Bau eines neuen Reaktors gestoppt werden. Auch eine Explosion im nicht-nuklearen Teil kann schnell für das gesamte AKW schwerwiegende Konsequenzen haben. Es zeigt sich auf dramatische Weise, wie gravierend die Sicherheitsprobleme in vielen französischen AKW sind.
Auch die beiden betroffenen Reaktoren Flamanville 1 und 2 sind in den vergangenen Jahren aus der emsländischen Brennelementefabrik Lingen mehrfach mit Brennelementen beliefert worden. Nach Angaben der Bundesregierung von 2015 (Bundestags-Drucksache 18/3771, S. 3) wurde der heute nach der Explosion zunächst stillgelegte Reaktor Flamanville 1 zuletzt in 2012 und 2014 mit Brennelementen aus Lingen beliefert. Flamanville 2 erhielt nach Auskunft der Bundesregierung zuletzt 2010 und 2012 Brennelemente.
Durch die Belieferung mit Brennelemten aus Lingen und angereichertem Uran aus Gronau zeigt sich, wie tief deutsche Atomanlagen in den AKW-Betrieb in aller Welt verstrickt sind. Bundesumweltministerin Barbara Hendricks muss endlich die äußerst brisanten Brennelementexporte aus Lingen sowie den Export von angereichertem Uran aus Gronau stoppen. Ansonsten sind Hendricks Warnungen vor gefährlichen AKW in Belgien und anderswo nichts als Heuchelei!
Die vom französischen Atomkonzern Areva betriebene Brennelementefabrik Lingen steht schon wegen der aktuell laufenden Brennelementexporte zu den Pannenreaktoren in Doel (Belgien) sowie nach Fessenheim und Cattenom (beide Frankreich) stark in der Kritik.