Inzwischen ist amtlich, dass defekte Brennelemente aus dem AKW Brunsbüttel bereits nach Schweden exportiert wurden. Damit wird erstmals – und vermutlich als Türöffner für weitere Atommüll-Exporte – gegen das aktuelle Standort-Auswahl-Gesetz für ein Atommüllendlager verstoßen:
Es verbietet den Export von Atommüll, aber bereits letztes Jahr bei der Verabschiedung hatten wir gemeinsam mit dem Bündnis gegen Castor-Exporte ausdrücklich auf die Schlupflöcher hingewiesen. Und so heißt es in der Transport-Genehmigung von Frau Hendricks für die Brunsbüttler Brennelemente einfach, die defekte müssen in Schweden erforscht werden. Eine Rücknahme des Atommülls ist aber nicht vorgesehen. Solch ein Vorgehen ist unverantwortlich den Menschen in anderen Ländern gegenüber! Es scheint aber bei vielen politischen Kräften auf breite Zustimmung zu stoßen, um das eigene Atommüllproblem zu verkleinern. Hintergrundinfos zu den Atommüll-Exporten nach Schweden (extern).
Für die weiterhin geplanten Castor-Exporte von Jülich in die USAsind von US-Seite bereits die Genehmigungen für die AVR/THTR-Castor-Typen erteilt, so dass eine Annahme von US-Seite aus möglich ist. Die Option der Castortransporte Jülich Ahaus ist juristisch erstmal blockiert und die Option für einen Zwischenlager-Neubau in Jülich wird offenbar gar nicht bearbeitet. Lasst uns also weiter am Ball bleiben, auch wenn sich alle Verantwortlichen in Schweigen hüllen, denn bezüglich des Jülicher Atommülls haben wir in den vergangenen Jahren viel erreicht.