Anträge für Jülicher Castor-Exporte gestellt

Wie die WDR-Sendung Westpol berichtete, hat die Jülicher Entsorgungsgesellschaft für Nuklearanlagen (JEN) beim Bundesamt für Ausfuhrkontrolle einen Antrag für einen Export der 152 Jülicher Westcastoren in die USA gestellt. Gleichzeitig bemänglet der Bundesrechnungshof, dass immer noch Geld zur notdürftigen Instandhaltung des seit Jahren illegalen und maroden Jülicher Zwischenlagers ausgegeben wird. Fakt ist aber auch, dass die zuständige JEN sowie die zuständigen politischen Aufsichtsbehörden/ Ministerien in NRW und der Bundesrepublik nichts dafür tun, den Bau eines möglichst sicheren Zwischenlagers in Jülich voranzutreiben um so endlich die Sicherheit zu erhöhen und sinnlosen Atommülltourismus zu vermeiden. Weder gibt es konkrete Planungen für den Zwischenlagerneubau und erst recht sind noch keine Anträge dafür gestellt. Durch diese Zeitschinderei sollen die gefährlichen und sinnlosen Castortransporte entweder nach Ahaus oder in die USA gerechtfertigt werden. Der zuständige Minister der NRW-Atomaufsicht Andreas Pinkwart hält dabei wegen der derzeit illegalen Lagerung in Jülich die Geschwindigkeit der Zwischenlagerräumung für wichtiger als die Sicherheit!

Dabei gilt nach wie vor: Das Ahauser Zwischenlager erfüllt nicht die aktuellen Sicherheitsstandards und muss bis 2036 geräumt werden – dann geht das Problem von vorne los. Die Konditionierung des hochproblematischen Atommülls in den USA wird dort für weitere Umweltprobleme sorgen, ohne Kontrolle der IAEO, da es eine Militäranlage ist. Außerdem werden sich die USA diesen Entsorgungsschritt aus deutschen Steuergeldern teuer bezahlen lassen.

Hintergrund-Infos von Westpol (Hinweis: Die Aussage, dass die Export-Anträge beim BAFAG gestellt wurden, findet sich nur in der Schlussbemerkung des Videobeitrags)