Am gestrigen Mittwoch, 17. März, lehnte der Wirtschaftsausschuss des NRW-Landtags mit einer ganz großen Koalition aus CDU, FDP, AFD und SPD den Antrag der Grünen zur Stilllegung der UAA in Gronau und zum verbindlichen Stopp der Russland-Exporte ab. Inhaltlich beschäftigten sich die Abgeordneten überhaupt nicht mit der Urananreicherung – es scheint den Atomfraktionen völlig egal, wen Urenco beliefert und zu welchem Zweck.
Besonders pikant: SPD-Bundesumweltministerin Schulze forderte gerade öffentlich die Stilllegung der UAA – ihre Partei stimmte nun dagegen. Und CDU-Chef Laschet trat nach seiner Wahl zum Ministerpräsidenten 2017/18 noch vollmundig für Exportstopps nach Belgien ein (Tihange liegt vor seiner Aachener Haustür). Auch davon will Laschet heute nix mehr wissen, weil er den Urenco-Anteilseignern RWE und EON nicht das Geschäft vermiesen will.
Wie das Urangeschäft in Deutschland läuft und wie der Hamburger Hafen, Gronau und Lingen mit der weltweiten Atomindustrie, u. a. Tihange und Flamanville, verknüpft sind, beleuchtet aktuell die sehr informative Atom-Doku in der WDR-Reihe „Die Story“ zum Stand des Atomausstiegs in Deutschland 10 Jahre nach Fukushima. Der Film ist in der Mediathek zu sehen.
Atomkraft rettet nicht das Klima, weder hier noch weltweit – Atomkraft schafft nur Probleme, vom dreckigen Uranabbau über die zivilen und militärischen Risiken bis zur ungelösten Entsorgungsfrage.