Archiv 08.06.16
E.ON ist am Urenco-Konzern beteiligt, der auch die Urananreicherungsanlage in Gronau betreibt; an den Atomkraftwerken Brokdorf und Grohnde ist E.ON jeweils mit ca. 80% beteiligt und das AKW Grafenrheinfeld ist zu 100% im Besitz von E.ON. Bei der heutigen (8. Juni 2016) E.ON-Jahreshauptversammlung in Essen wurde vor und in der Versammlungshalle gegen die E.ON-Konzernpolitik protestiert. Im Zentrum der Kritik standen dabei auch die drohende Inbetriebnahme der bereits fertiggestellten Uranmüll-Lagerhalle neben der Urananreicherungsanlage in Gronau, die noch immer nicht eingestampften Pläne zum Verkauf der Urenco-Anteile sowie die Zechprellerei bei den Entsorgungskosten für den Atommüll.
Mit konkreten Darstellungen zur E.ON-Atompolitik und mit Fragen an den EON-Vorstand wurden Auskünfte zum aktuellen Stand rund um die Gronauer Uranfabrik eingefordert. Die Anti-Atomkraft-Initiativen verlangen von E.ON sowie den anderen Urenco-Eigentümern, von der verantwortlichen Landesregierung in Düsseldorf und von der Bundesregierung die sofortige Beendigung der Urananreicherung. Damit sollen Gefahren bei der Urananreicherung und bei den damit verbundenen Urantransporten unterbunden und die ständige Produktion von Atommüll sowie die Versorgung von Atomkraftwerken im In- und Ausland –inklusive Belgien- unterbunden werden.
E.ON für AKW-Betrieb in Belgien mitverantwortlich
Anti–Atonkraft-Initiativen hatten im Februar aufgedeckt, dass der in Gronau tätige Urananreicherer Urenco über die US- Atomfirma Westinghouse sowie die spanische Enusa angereichertes Uran für die Brennelementeherstellung u.a. für die AKW Tihange 2 und 3 sowie Doel 4 liefert. Diese Recherche wurde vom Chef der Urenco Deutschland, Joachim Ohnemus, am 13. März im WDR–Magazin Wespol bestätigt. EON und RWE machen sich damit mitschuldig, sollte es zu einer atomaren Katastrophe in Belgien kommen.
Die Inbetriebnahme des sogenannten Zwischenlagers für 60 000 Tonnen Uranoxid auf dem Gelände der Urananreicherungsanlage Gronau verzögert sich offenbar seit ca. 3 Jahren weiterhin. Die Gründe dafür werden der Öffentlichkeit nicht mitgeteilt.
Es ist völlig unverständlich, warum die NRW- Landesregierung dabei tatenlos zusieht.
Die Anti-Atomkraft-Bewegung wird den Konzern weiter im Auge behalten, unabhängig davon, ob und wie er sich bzw. Teilbereiche umstrukturiert oder umbenennt.