Russische Uranimporte nach Lingen gehen weiter

Bei der jüngsten Reise des Frachtschiffes Mikhail Dudin von St. Petersburg nach Rotterdam war es bereits zu vermuten, dass wieder angereichertes Uran zum Bau von Brennelementen von Russland nach Lingen transportiert wurde. Nun hat das Bundesamt für nukleare Entsorgung (BASE) den Transport und die Genehmigung von insgesamt 40 Importen bestätigt. Lieferant ist der aktiv am Krieg gegen die Ukraine beteiligte russische Staatskonzern Rosatom. Amtliche Zustimmung gab trotzdem auch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA).

Wir schließen uns diesbezüglich den Aussagen unserer Mitstreiter_innen im Emsland und von ausgestrahlt an: „Die skrupellose Geschäftemacherei der Atomfabrik Lingen mit dem Kreml muss endlich ein Ende haben. Seit Beginn des Kriegs gegen die Ukraine hat die Brennelemente-Fabrik im Emsland bereits achtmal Uran aus Russland importiert. Jede Uran-Lieferung beschert dem Kriegstreiber Putin weitere Deviseneinnahmen. Alle Atomkraftwerke, die weiterhin Brennelemente aus Lingen beziehen, und alle Stromkund*innen, die den daraus erzeugten Atomstrom kaufen, unterstützen damit aktiv den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine.

Die bisherige Genehmigung für die Importe war Ende Mai ausgelaufen. Dass die deutschen Behörden anderthalb Jahre nach Beginn des Krieges nun grünes Licht für bis zu 40 weitere Uran-Lieferungen gegeben haben, ist beschämend.

Dies gilt umso mehr, als die fortgesetzten Uranimporte aus Russland nach Lingen nur der Auftakt zur geplanten großen Atom-Kooperation mit dem direkt dem Kreml unterstellten russischen Staatskonzern Rosatom sind: In einem Joint Venture mit Rosatom will die Atom-Fabrik die Brennelemente-Produktion in Lingen sogar noch ausweiten – ungeachtet der aktiven Beteiligung ihres Geschäftspartners am Krieg gegen die Ukraine.

Die Bundesregierung darf diesen Plänen nicht weiter tatenlos zusehen. Sie muss die Atom-Geschäfte mit Rosatom unterbinden, den Ausbau der Brennelemente-Fabrik Lingen verhindern und diese endlich schließen.“