Nachfragen von Grünen und Linken an die Bundesregierung haben nun belegt: Urenco exportiert von Gronau (aber auch von Almelo und Capenhurst) wieder in großem Maßstab Uranmüll in Form von abgereichertem UF6 nach Russland zur Uranfabrik Novouralsk! Ein Uranmüll-Transport mit ca. 600 Tonnen wurde am 09. September im Münsteraner Hauptbahnhof beobachtet, auch das NRW-Wirtschaftsministerium bestätigte Russland inzwischen als Zielort. Von 2019 bis 2022 sollen 12 000 Tonnen exportiert werden, allein dieses Jahr waren es seit Mai schon 4200 t. Und für dieses Jahr sind noch drei weitere Transporte geplant, der nächste womöglich schon am kommenden Montag, 28. Oktober.
Im Klartext: Hier umschiffen Urenco, die NRW-Landesregierung und die Bundesregierung gemeinsam die sehr kostspielige, komplexe und ungelöste Atommülllagerung in Deutschland – und schieben die Verantwortung dafür ab nach Russland. Das war vor 15 Jahren unverantwortlich und untragbar – und heute ist es nicht besser! In Russland lagern die Fässer unter freiem Himmel, fangen an zu rosten und gefährden Mensch und Umwelt. Selbst wenn das Gronauer Uran tatsächlich neu angereichert werden sollte, was aber auch in Russland wirtschaftlich fragwürdig wäre, verblieben ca. 80% des Uranmülls in Russland. Hier ist also erneut unser gemeinsamer Protest notwendig! Diese neuen Uranmüllexporte werden natürlich auch am Samstag auf der Demo in Lingen thematisiert.
Vor 10 Jahren waren diese unverantwortlichen Atommüllexporte aufgrund der internationalen Proteste zwischen Deutschland, den Niederlanden und Russland eingestellt worden. Das müssen wir wieder erreichen – es kann nicht sein, dass Urenco das abgereicherte Uranhexafluorid als angeblichen Wertstoff exportiert, nur weil es bei Umwandlung in Uranoxid und Einlagerung in die immer noch leere Gronauer Halle als Atommüll gelten würde.
Gestern berichteten die taz und Frontal 21. Frontal hatte schon 2007 berichtet und damals mit dem Bericht viel Staub aufgewirbelt gegen Urenco. Das neue Frontal-Video zeigt einen solchen Uranmüllzug am 9. September im Hauptbahnhof von Münster. Weitere Infos:
Bundestags-Fragen Hubertus Zdebel