Die CDU will wieder offen über längere AKW-Laufzeiten debattieren, Datteln IV soll ans Netz, Uranmüll wird nach Russland exportiert und Drecks-Kohle aus Sibirien importiert. All dies zeigt, dass eine ernsthafte Energiewende weder bei der Landes- noch Bundesregierung angekommen ist. Doch die gemeinsamen Proteste von Klimaschutz- und Anti-Atom-AktivistInnen beim Laschetbesuch in Münster vergangene Woche und die Blockade von Datteln IV zeigen, dass wir uns nicht durch „Konsens!-Gelaber ermüden oder gar spalten lassen, sondern gemeinsam selbst aktiv werden. Die nächsten Aktionen sind in Vorbereitung: Demo in Münster am 10.2., Ostermarsch in Gronau, Proteste in Aachen, Datteln… Wir unterstützen den Aufruf eines bekannten Waldpädagogen auch am 8. Februar Herrn Laschet auf die Füße zu treten:
Armin Laschet erhält in Aachen den Orden wider den tierischen Ernst.
Der Orden wider den tierischen Ernst wird an bekannte nationale und internationale Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens verliehen, „die Individualität, Beliebtheit und Mutterwitz in sich vereinen, vor allem aber Humor und Menschlichkeit im Amt bewiesen haben.“
Menschlichkeit im Amt? Humor? Wie geht es wohl den Menschen in Keyenberg und Kuckum, in Berverath und Lützerath, in Ober- und Unterwestrich? Den Menschen in den Dörfern am Tagebau Garzweiler, deren Heimat unser Ministerpräsident auf Kosten der Bewohner und kommender Generationen zur Zerstörung frei gibt? Nein, Herr Laschet, die Kohle unter den Dörfern wird nicht mehr gebraucht, das ist zweifelsfrei nachgewiesen. Sie machen sich erneut zum willfährigen Handlanger der Profitinteressen eines Konzerns, der die Zeichen der Zeit komplett verschlafen hat.
Und deshalb werden am Abend der Ordensverleihung viele Menschen in Aachen auf die Straße gehen und zeigen, was sie vom Preisträger halten.
Samstag, 8. Februar, 17.00 Uhr, Aachen, Elisenbrunnen, Wald und Dörfer bleiben – ArminLaschet und NRWE nicht!
Demonstrationszug vom Elisenbrunnen zum Eurogress, dort Kundgebung. Armin Laschet als Totengräber der Dörfer am Tagebau Garzweiler. Särge mit den Ortsschildern und den Kirchen der Orte, Schilder und Transparente, Trommeln und Geisterkostüme, Taschenlampen und Laternen, wir werden laut und deutlich zeigen, dass der NRWE-Ministerpräsident ein denkbar ungeeigneter Ordensträger ist…
Auf der Pressekonferenz bei der Kohlekraftwerks-Blockade in Datteln sprach auch Aleksandra Koroleva, die Ko-Vorsitzende der russischen Umweltorgansiation Ecodefense. Aleksandra hat in Deutschland um politisches Asyl gebeten und informierte über die massiven Umweltschäden in Sibirien beim Abbau der Kohle, die für den Betrieb von Datteln, Ibbenbüren und vielen anderen deutschen Kohlekraftwerken verwandt wird.
Am Montag, 10. Februar starten wir um 18 Uhr mit einer Demo am Münsteraner Hauptbahnhof gegen die Uranmüllexporte nach Russland. Redner ist unter anderem der Co-Vorsitzende von Ecodefense, Vladimier Sliviak.
Am Dienstag, 11. Februar, wird der Co-Vorsitzende von Ecodefense, Vladimier Sliviak, um 19 Uhr auf einer öffentlichen Veranstaltung im Fürstenberghaus am Domplatz in Münster (Raum F043) sowohl über die verantwortungslosen Uranmüllexporte wie auch über den verheerenden Kohleabbau in Sibirien für deutsche Kohlekraftwerke berichten. Dazu laden wir zusammen mit dem Klimaalarm-Bündnis aus Münster herzlich ein.