Am heutigen Montag, 17.5., hat RWE das AKW Lingen nach einer Schmalspur-Revision zwei Tage vor Termin wieder ans Netz gelassen und gefährdet damit uns alle – nebenan bastelt der staatlich-franz. Brennelementhersteller Framatome weiter im Geheimen an dem brisanten Joint Venture mit dem staatlich-russischen Atomkonzern Rosatom.
Dagegen fand heute eine Raddemo in Lingen zu den beiden Atomanlagen statt. Die Kundgebung am AKW fand mitten in der Abfahrt der Revisionskräfte statt. Autos aus ganz Deutschland verließen das AKW-Gelände.
Warum ging die Revision so schnell? Klare Antwort: Weil RWE dieses Jahr auf entscheidende Untersuchungen verzichtet hat. So wurden keine Heizrohre im Primärkreislauf untersucht, obwohl in 2019 und 2020 dort Risse gefunden worden. In der Lokalpresse meldete RWE am Wochenende auf Nachfrage, man habe die Korrosion angeblich durch eine Änderung der „Wasserchemie“ gestoppt. Wie und wann das überprüft wurde – dazu schweigen RWE und die Atomaufsicht in Hannover. Nun schaute RWE lieber gar nicht erst hin bei den Heizrohren – dann findet sich auch kein neuer Riss – was für eine Sicherheits-Schlamperei!
Und beim Brennelemente-Deal mauert die Bundesregierung selbst im Bundestag, wenn Grüne und Linke Infos erfragen. Insbesondere Wirtschaftsminister Altmaier erklärt die Sache zu einer Art Staatsgeheimnis. Dabei ist völlig klar, dass ein Einstieg von Rosatom nicht zum Ende der Brennelement-Produktion in Deutschland führen wird, sondern zu einem Ausbau. Von Atomausstieg ist in Berlin dabei keine Rede mehr – das nehmen wir nicht hin!
Wir fordern die sofortige Stilllegung beider Atomanlagen!