Auf der virtuellen Hauptversammlung von EON am 19.5. ging es auch um die Zukunft der Urananreicherung sowie der drei EON-AKW Brokdorf, Grohnde und Isar II. Auf die detaillierten Fragen antwortete der EON-Vorstand unter anderem:
- Weitere Transporte von abgereichertem Uranmüll von Gronau nach Russland seien „derzeit nicht geplant“. Andererseits gebe es „derzeit keinen Bedarf für das Uranoxid-Lager“ in Gronau. Da aber mit jeder Tonne angereichertem Uran in Gronau die Uranmüllmenge stetig steigt, bleibt damit die sichere Entsorgung des Gronauer Atommülls ungelöst. Offensichtlich wollen Urenco und die Anteilseigner EON und RWE weitere Uranmülltransporte nach Russland für die Zukunft nicht ausschließen. Das Zauberwort hier ist „derzeit“.
- Angereichertes Uran wird aber schon jetzt weiter von Gronau nach Russland exportiert. Dort werde es für Brennelemente genutzt, die danach in AKWs in der EU eingesetzt würden. Die genauen Adressaten hielt EON geheim.
- Urenco beteiligt sich auch weiterhin am Bau von Minireaktoren. Etwas vage kündigte EON aber an, Urenco sehe sich dabei eher als Lieferant. Aber die eigene Tochter U-Battery will Minireaktoren auch in Eigenregie bauen – also ein klarer Widerspruch.
- Zudem gebe es „positive Marktsignale“ für das bis auf 19,75% angereicherte U235 (sog. HALEU). Welche Signale das konkret sind, blieb vage. Zu Kontakten mit dem Pentagon und anderen US-Ministerien wollte EON keine Angaben machen.
- Für die drei noch laufenden EON-AKW Brokdorf, Grohnde und Isar II entfällt anscheinend im letzten Betriebsjahr jeweils die Revision. Ähnliches hatte zuvor schon RWE für Gundremmingen C und Lingen angekündigt.
- In allen drei Reaktoren erwartet EON jeweils ca. 4500 t Atommüll. Dafür sollen an allen drei AKW „Reststoffbehandlungszentren“ in bestehenden Gebäuden errichtet werden.
- Genau wie zuvor RWE hält sich EON den Einsatz von „externen Dienstleistern“ beim Umgang mit dem Atommüll vor.
- Aus dem umstrittenen „Freimessen“ von radioaktiv belastetem Material wird jetzt die „Dekontaminierung“ …
- Alle drei AKW sollen genau wie die zwei von RWE laut jeweiligem Vorstand angeblich bis zum letzten gesetzlich möglichen Betriebstag laufen.
- Wir fordern die sofortige Stilllegung der UAA Gronau und der noch laufenden AKW !!