News aus Datteln und Duisburg

Ca 350 Menschen haben heute mit einer Stern-Fahrrad-Demo gegen das Kohlekraftwerk Datteln IV demonstriert – organisiert von einem breitem Bündnis verschiedenster Umweltgruppen mit dem Namen „Datteln IV stoppen wir“. Besonders deutlich wurde heute auch die zunehmende Vernetzung zwischen Anti-Atom- und Anti-Kohle-Initiativen sowohl regional als auch international – das macht Mut und gibt Kraft angesichts dessen, dass es die verschiedensten Initiativen immer noch mit den bekannten Großkonzernen Eon, RWE und Uniper zu tun haben, welche ebenfalls international und immer noch sowohl im Kohle- als auch Atom-Sektor aktiv sind und deren erneuerbare Energie-Angebote mehr Schein als Sein sind. Die BI Ahaus hat ihren Sonntagsspaziergang extra auf nächste Woche verschoben, um in Datteln mitradeln zu können. Während der Kundgebung gab es Redebeiträge zum anstehenden Urantransport und Protesten zur RWE-Aktionärsversammlung.

Etwas untergegangen ist in diesem Frühjahr vor lauter Aktivitäten zu Datteln IV und Urantransporten unter Pandemie-Bedingungen, dass es sei dem 1. April (Kein Aprilscherz) in NRW eine Atomanlage weniger gibt: Die Atommüllkonditionierungsanlage der GNS in Dusiburg in direkter Nachbarschaft zu Wohngebieten ist stillgelegt und die Hallen geräumt an den Vermieter zurückgegeben! Das ist einerseits ein Erfolg, der durch das stetige Engagement des AntiAtom-Bündnis Niederrhein und die Initiative Duisburg-atomfrei sowie vernetzte Proteste mit der BI-Ahaus und dem Aktionsbündnis Münsterland als Empfänger des konditionierten Atommülls erreicht wurde. Andererseits heißt das nicht, dass in NRW kein Atommüll mehr konditioniert und hin- und hergekarrt wird. Die GNS betreibt in Jülich eine weitere Konditionierungsanlage (denn neben dem AKW-Abriss wird ja in anderen AKW weiter Atommüllproduziert) und liefert die konditionierten Gebinde weiterhin in das Atommülllager Ahaus wo sie wohl bis auf weiteres auf einen Abtransport in das unsichere Endlager Schacht Konrad warten…