36 Jahre Super-GAU Tschernobyl: „Die Opfer nicht zurücklassen“ – Mahnwachen Münster und Lingen

Vor 36 Jahren explodierte 1986 Reaktor 4 im damals sowjetischen Tschernobyl – viele dachten schon, das sei lange her und vorbei. Doch der russische Einmarsch hat auch Tschernobyl wieder in die Schlagzeilen gebracht. Wahrscheinlich hunderte russische Soldaten wurden während der Besetzung verstrahlt – Zehntausende Liquidator*innen und ehemalige Anwohner*innen leiden noch heute unter den Verstrahlungsfolgen, schlechter medizinischer Versorgung und verstrahlter Nahrung. Wir dürfen diese Menschen nicht vergessen, auch wenn sie heute über die drei Länder Ukraine, Belarus und Russland verteilt sind. Die Bundesregierung muss finanzielle Hilfe zur Unterstützung vor Ort leisten!

In den letzten Wochen hat das russische Militär sogar laufende AKW in der Ukraine angegriffen – ein echter Wahnsinn! Dennoch fordern die Ewiggestrigen in Deutschland und anderen europäischen Ländern gerade jetzt neue AKW und Laufzeitverlängerungen. Das ist absolut unverantwortlich!

Deshalb fanden in unserer Region gestern in Münster und heute in Lingen Tschernobyl-Mahnwachen statt. In Lingen wurde auch der neue Uranatlas vorgestellt (s. unten). Wir gedenken der vielen Opfer der Reaktorkatastrophe und unterstreichen zusammen mit Vladimir Slivyak, dem Alternativen Nobelpreisträger der renommierten russischen Umwelt-NGO Ecodefense, unsere Forderung für eine Welt ohne Atomkraftnutzung und für ein Ende der Energiekooperation mit Russland.

Zudem: Atomkraft verdrängt Erneuerbare aus den Netzen und auch im Atombereich sind wir unter anderem von Russland abhängig (News dazu in unserem Twitter Account) – das alles ist keine Lösung, sondern vergrößert unsere Probleme.

Wichtige Fakten zur Herkunft und zu den Problemen der Urangewinnung im neuen Uranatlas:

https://www.bund.net/service/publikationen/detail/publication/uranatlas-2022/

Tschernobyl mahnt heute mehr denn je: Atomausstieg jetzt – Erneuerbare ans Netz!