UAA-Strommasten in Gronau besetzt – Anti-Atom-Aktionscamp Burgsteinfurt – Urantransport-Prozess eingestellt

Update, 4. Mai, 0.30 Uhr: Jetzt ist nach rund 14 Stunden auch der zweite Mast geräumt. Alle Aktiven wurden danach zunächst zur Polizei gebracht. Die Auseinandersetzung um die Urananreicherung geht weiter bis zur Stilllegung!

Update, 3. Mai, 22 Uhr: Erster Strommast nach zwei Stunden geräumt, jetzt ist es dunkel und das THW hilft nun der Polizei – zweiter Mast noch besetzt – Stimmung weiter gut nach 12 Stunden Aktion.

Mittlerweile berichtet die Presse bundesweit, Polizei will angeblich die Stromzufuhr für Urenco sperren, um die Räumung durchzuführen – aber bei Urenco brennen noch die Lichter ….

Update, 3. Mai, 17 Uhr: Seit heute Morgen haben Kletter-Aktivist*innen zwei Strommasten in Gronau besetzt, die die UAA Gronau versorgen. Sie fordern die sofortige Stilllegung der Uranfabrik, die „zivil“ zahlreiche gefährliche AKW von Belgien über die Ukraine bis zu den Vereinigten Arabischen Emiraten versorgt und zugleich militärisch mit der Zentrifugentechnologie ein „Schlüssel zur Atombombe“ ist. 45 000 t Uranmüll wurden zudem bis 2020 von Gronau nach Russland zur Endlagerung gebracht – viele gute Gründe aus der Urananreicherung endlich auszusteigen!

Bis zum 6. Mai findet in Burgsteinfurt an der Liedekerker Str. ein Anti-Atom-Aktionscamp statt. Anlass ist ein für Montag angesetzter Prozess gegen sechs Aktivist*innen wegen der 16-stündigen Blockade eines Uranzugs bei Gronau 2017 vor dem Amtsgericht Steinfurt. Doch die Verfahren wurden in letzter Minute gegen Geldauflage eingestellt – ein erster Erfolg des Camps!

Doch der Betrieb der Urananreicherungsanlage Gronau und der Brennelementefabrik Lingen geht weiter – hier muss sich endlich was tun.

Am 1. Mai fand der Sonntagsspaziergang an der UAA Gronau statt und einen Tag später kam der Träger des Alternativen Nobelpreises 2021, Vladimir Slivyak von der international renommierten russischen Umwelt-NGO Ecodefense, nach Burgsteinfurt ins Camp für einen Vortrag zu den Atombeziehungen zwischen Gronau und Russland sowie zur Forderung nach einem Energie-Embargo gegen Russland als Antwort auf den verheerenden, völkerrechtswidrigen Überfall auf die Ukraine.

Klar ist: Atomausstieg bedeutet definitiv auch die Stilllegung der UAA Gronau und der Brennelementefabrik Lingen – gerade der russische Angriff auf die Ukraine zeigt, wie verletzlich und gefährlich Atomanlagen sind. Keine weitere Kooperation mit Rosatom und keine Lieferungen von Uran in Kriegsgebiete!

Alle aktuellen News und auch Fotos finden sich u. a. auf www.urantransport.de sowie bei Twitter