Doel 3 geht vom Netz – Atomausstieg in Belgien beginnt (zu) langsam – Brennelemente aus Lingen

Heute Abend geht mit Doel 3 bei Antwerpen der erste von sieben belgischen Reaktoren endlich vom Netz – der belgische Atomausstieg beginnt mit jahrelangen Verzögerungen, aber endlich tut sich was! Im Januar soll dann Tihange 2 folgen. Beide Reaktoren sind aufgrund von Tausenden Rissen als Risse-Reaktoren berüchtigt und hätten eigentlich schon vor 10 Jahren vom Netz gehen sollen. Und selbst jetzt gab es noch diese Woche in der belgischen Regierungskoalition Stimmen für einen Weiterbetrieb. Zudem sollen die drei äußerst maroden Reaktoren Tihange 1, Doel 1 und 2 noch bis 2025 laufen, Tihange 3 und Doel 4 sogar noch bis 2035. Da muss deutlich mehr Tempo rein!

Es zeigt sich: Die Atomlobby lässt ihre Reaktoren bis zum Anschlag laufen – und oft darüber hinaus. Die Sicherheit der Bevölkerung ist dabei zweitrangig. Und genau das beobachten wir auch in der Debatte um Laufzeitverlängerungen in Deutschland – von der CDU/CSU über die FDP bis ins Bundeswirtschaftsministerium hinein. Kein AKW hält bei ernsten Störfällen dicht, bloss weil eine Regierung oder Partei dies aus ideologischen Gründen wünscht.

Wichtig zu wissen ist auch, dass der Betrieb von Doel 1 und 2 aktiv durch Brennelemente aus Lingen, also mit deutschen Genehmigungen, ermöglicht wird. Da läuft alles ohne Änderung, obwohl in Deutschland und Belgien aktuell grüne MinisterInnen das Sagen haben.

Deshalb: Atomausstieg jetzt konkret umsetzen – und am 1.10. auf zur Anti-Atom- und Energiewendedemo nach Lingen!