E.on hat ein Ventil-Leck im AKW Isar 2 gemeldet – welches aber „natürlich“ nicht sicherheitsrelevant sei. Doch ohne Reparatur im Oktober sei kein Einsatz als Reserve-Kraftwerk ab 01. Januar 2023 möglich, da das AKW bei späterer Abschaltung für die Reparatur wegen der stark verbrauchten Brennelemente nicht wieder hochgefahren werde könne. Schon im letzten Januar war das AKW wegen eines Ventil-Lecks heruntergefahren worden. Damals war der Schaden wohl nur „inspiziert“ worden. War das damals fahrlässig von E.on und der bayr. Landesregierung? Oder wollen E.on und Söder mit der jetzigen Meldung nur die Bundesregierung politisch erpressen, schon jetzt definitiv eine Laufzeitverlängerung von Isar 2 zu genehmigen?
Unabhängig von der gerade nur schwer einzuschätzenden Bedeutung des Ventil-Lecks für die akute Sicherheit zeigt der Vorfall zweierlei:
- Im Weiterbetrieb der 34 Jahre alten AKW ist immer öfter mit weiteren Verschleißerscheinungen und Problemen zu rechnen. Das ist weder für den Einsatz als Notreserve noch für die atomare Sichereit vielversprechend.
- Der Betreiber Preußen Elektra (E.on) hat offenbar widersprüchliche Angaben zum Zustand des AKW und der möglichen Leistung gemacht. Vor Bekanntgabe des Lecks war von voller Leistungsfähigkeit bis Jahresende die Rede. Wenn nun ab November nach einer Abschaltung kein Wiederanfahren wegen zu stark verbrauchter Brennelemente möglich sei, scheint die volle Leistungsfähigkeit und auch die von Habeck gewünschte Einsatzreserve fragwürdig. Auf die Angaben von AKW-Betreibern kann man sich einfach nicht verlassen – das dürfte nach so vielen Jahrzehnten eigentlich bekannt sein.
Bevor jetzt die Lindners, Merzens und Söders schreien, dann könnten eben Neckarwestheim oder das AKW Lingen doch länger am Netz bzw. im Notfall-Reserve-Betrieb bleiben: Die bekannten Rissefunde in Lingen und Neckarwestheim machen diese beiden Reaktoren mit ihren 34 Jahren schon seit längerem unsicher!
Wir fordern von der Bundesregierung: Schluss mit dem Verharmlosen der Atomgefahren, keine Mauscheleien mit den Atomkonzernen und ein Ende aller Planspiele für Laufzeitverlängerungen. Die drei letzten AKW müssen vom Netz!
Deswegen rufen wir gemeinsam mit dem Bündnis AtomkraftgegnerInnen im Emsland (AgiEL) und vielen weiteren zur Anti-Atom- und Energiewende-Demo am 1. Oktober in Lingen auf. Unterzeichnet mit euren Gruppen ebenfalls den Lingen-Demo-Aufruf-2022 (buendnis.agiel@web.de) , bewerbt die Demo auf euren Webseiten, bestellt Flyer und kommt am 1. Oktober nach Lingen. Mit dem Märchen der sicheren Atomkraft und der ach so tollen Versorgungssicherheit muss endlich Schluss sein – und mit den Uran-Geschäften zwischen Brennelementefabrik Lingen und Russland sowieso! Wir brauchen dringend eine echte Energiewende ohne Kohle, Gas und Öl – als einen Turbo für die Erneuerbaren!