Am heutigen Samstag, 14. September, findet um 12 Uhr eine Mahnwache vor dem Haupttor der Urananreicherungsanlage in Gronau (Röntgenstraße 4) mit der südafrikanischen Anti-Atom- und Klimaaktivistin Makoma Lekalakala statt. Die südafrikanische Atomindustrie ist ein langjähriger Kunde des Urananreicherers Urenco. Wir fordern gemeinsam mit Makoma Lekalakala vom Urenco-Konzern, an dem auch RWE und E.ON beteiligt sind, diese Geschäftsbeziehungen sofort zu beenden.
Makoma Lekalakala wurde in Soweto unter dem Apartheid-Regime geboren und engagiert sich bei der südafrikanischen Umweltorganisation Earthlife. Gemeinsam mit mehreren internationalen Umweltgruppen konnte sie daran mitwirken, dass der Bau von insgesamt acht Atomkraftwerken in Südafrika verhindert wurde. Für ihre erfolgreiche Arbeit wurde sie unter anderem mit dem renommierten Goldman-Umweltpreis ausgezeichnet. Am heutigen Donnerstag ist sie in Berlin an der Vorstellung des neuen Uran-Atlas beteiligt. Bei der Mahnwache in Gronau wird Makoma Lekalakala von ihrer Arbeit berichten.
Urencos Beziehung zu Südafrika reicht schon in die Apartheid-Zeit zurück. So verklagte in den 1980er-Jahren der Namibia-Rat der Vereinten Nationen Urenco wegen des illegalen Bezugs von Uran aus dem von Südafrika besetzten Namibia. Und vor einigen Jahren war Urenco sogar für den Bau einer kompletten Urananreicherungsanlage in Südafrika für die geplanten neuen AKW im Gespräch. Das Interesse von Urenco an Südafrika und Namibia ist offenbar weiterhin sehr groß.
Makoma Lekalakala warnt intensiv vor einem Ausbau der Atomenergie in Afrika: „Der afrikanische Kontinent hat immense natürliche Energieressourcen, wie die Sonne. Warum also Atomkraft? Atomkraft ist auch nicht klimaneutral.“
Am Samstagabend wird Makoma Lekalakala um 20 Uhr im Waldhotel Lingen, Lohner Straße 1, in Lingen auf Einladung des Bündnis AgiEL – AtomkraftgegnerInnen im Emsland einen öffentlichen Vortrag zur aktuellen Situation der Atom- und Klimapolitik in Südafrika halten. Der Eintritt ist frei.