RWE ruft die Polizei wegen Foto von Südafrikanischer Umweltaktivistin vorm AKW

Mahnwache vor der Uranarneicherungsanlage.

Heute nahm die südafrikanische Klimaschutz- und Umweltaktivistin Makoma Lekalakala an einer Mahnwache vor der Gronauer Urananreicherungsanlage teil um gegen den umweltzerstörerischen Uranabbau und die Geschäftsbeziehungen von Urenco nach Südafrika zu demonstrieren. Zugleich wies sie deutlich darauf hin, dass Afrika über ein massives Potenzial an erneuerbaren Energieen verfügt und Atomkraft insbesondere durch Uranabbau, Konversionsanlagen und Urananreicherung eine deutlich schlechtere CO2-Bilanz hat und somit nicht der Klimaschützer ist, für den RWE und Co ihn immer anpreisen.

RWE ruft wegen eines Fotos vorm AKW sofort die Polizei.

Nach der Mahnwache in Gronau schaute sich Makoma Lekalakala von außen die Lingener Brennelemente-Fabrik und das AKW Lingen an – wohlgemerkt von außen und auf öffentlich zugänglichen Straßen. RWE rief während die AktivistInnen mit Makoma ein Foto vor dem AKW machten direkt die Polizei, die daraufhin mit 5 Wagen und Polizeihunden anrückte… Offenbar ist man bei RWE über die jüngsten Anti-Atom-Aktionen in Lingen gar nicht begeistert. Dies wurde in den vergangenen Wochen auch durch massive Pressearbeit in der Lingener Lokalpresse deutlich, wo RWE jegliche Sicherheitsbedenken wegen Rohr-Rissen im Verdampfer als Hysterie von AtomkraftgegnerInnen abtat, die die Bevölkerung beunruhigen wollten und eine Untersuchung von nur 40% der Rohre ausreichend seien. Und das obwohl sich die Risse im baugleichen AKW Neckarwestheim 2 in den letzten drei Jahren bei jeder Revision häuften, wie die baden-württembergische Atomaufsicht jetzt kurzfristig vor Wiederanfahren des AKW Neckarwestheim zugeben musste. ausgestrahlt berichtet: „36 beschädigte Rohre 2017, mehr als 100 im Jahr 2018, rund 200 weitere in diesem Jahr – die von radioaktivem Reaktorwasser durchströmten Rohre in den Dampferzeugern des AKW Neckarwestheim sind unrettbar geschädigt. Bei jeder Untersuchung treten mehr Risse zutage. Selbst der Sachverständige der Atomaufsicht räumt ein, dass weitere Risse bereits angelegt sind – sie sind bloß noch nicht erkannt. Im November 2018 behaupteten Atomaufsicht und EnBW, man habe alle Rissrohre verstopft. Ein Jahr später fällt auf, dass rund 100 Risse schlicht übersehen wurden, nochmal so viele sind in nur neun Betriebsmonaten hinzugekommen.“