Montag, 28.10.2019 neuer Uranmüllexport Gronau-Russland
– Mahnwachen an UAA Gronau und in Münster
– Transport durch Hamm und Ruhrgebiet
Nachdem der Gronauer Urananreicherer Urenco am Freitag gegenüber dem WDR für den morgigen Montag die Abfahrt eines erneuten Uranmüllzugs nach Russland bestätigt hat, rufen AtomkraftgegnerInnen aus der Region für morgen früh zu zwei Mahnwachen in Gronau und Münster auf. In Gronau beginnt die Mahnwache um 8 Uhr auf der Bahnbrücke vor dem Haupttor der Urananreicherungsanlage (UAA), in Münster beginnt die Mahnwache um 10.45 Uhr im Eingangsbereich des Hauptbahnhofs.
Der Uranzug wird voraussichtlich wieder 600 t radioaktives und hochgiftiges Uranhexafluorid (UF6) in zwölf Waggons transportieren, die in Russland in der Atomanlage Novouralsk bei Jekaterinburg als Atommüll verbleiben sollen. Von Münster fuhren die letzten Uranzüge weiter nach Hamm und nach den jetzigen Recherchen führt die weitere Fahrt über Unna und Hagen quer durch das Ruhrgebiet nach Oberhausen, um von dort über Wesel und Emmerich zum Hafen in Amsterdam gebracht zu werden.
Die Atomkraftgegner_innen fordern einen sofortigen Stopp des Atommülldeals zwischen Urenco und dem staatlich russischen Atomkonzern Rosatom. Die russische Umweltorganisation Ecodefense nennt den Deal „zynisch und unmoralisch“ und Greenpeace Russland fordert, dass Russland nicht die Atommüllkippe für die Gronauer Urananreicherung sein darf. Urenco gehört in Deutschland den Energieriesen RWE und EON sowie zu je einem Drittel dem britischen und niederländischen Staat.
Die Anti-Atom-Initiativen kritisieren zudem, dass die sogenannte „Wiederanreicherung“ des angeblichen „Wertstoffs“ nur ein Deckmäntelchen ist, damit sich Urenco in Deutschland die sehr teure schadlose Entsorgung des abgereicherten Urans sparen kann. In Gronau fallen jedes Jahr an die 5000 t abgereichertes UF6 als Abfallstoff der Urananreicherung an. Neben der UAA lagern derzeit laut NRW-Landesregierung rund 22 000 t abgereichertes UF6 unter freiem Himmel, weil Urenco die sichere Entsorgung nicht finanzieren will. Das ist ein Skandal und Russland nicht die Lösung!
Wir werden mit den kurzfristigen Mahnwachen in Gronau und Münster zeigen, dass es auch in der Region wie schon vor 15 Jahren Protest gegen diesen unverantwortlichen Uranmüllexport gibt. Wenn Urenco nicht weiß, wie sie mit dem eigenen Atommüll verantwortungsvoll hierzulande umgehen sollen, dann müssen sie die Konsequenzen ziehen, und die Urananreicherungsanlage in Gronau endlich schließen. Insbesondere die Münsteraner Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) muss endlich hart durchgreifen – sonst schafft Urenco einfach unumkehrbare Fakten!