- Online-Petition in Russland gegen Gronauer Uranmüll
– mehr als 50 000 unterzeichnen - 9. Dezember: Neuer Uranmülltransport Gronau-Russland?
– Erneut Proteste entlang der Bahnstrecke/ bereits 12 Mahnwachen angekündigt
Eine Online-Petition von Greenpeace Russland gegen die Transporte von Tausenden Tonnen Uranmüll aus der Urananreicherungsanlage im westfälischen Gronau ist jetzt von mehr als 50 000 Menschen in Russland unterschrieben worden. Damit hat Greenpeace das erste selbstgesteckte Ziel erreicht und plant nun, 100 000 Unterschriften zu erreichen. Die Protestunterschriften richten sich sowohl an die deutschen Miteigentümer des Urananreicherers Urenco, RWE und EON, sowie an den russischen Staatskonzern Rosatom. Bei Abschluss der Aktion sollen die Unterschriften zudem an Kanzlerin Merkel sowie den russischen Ministerpräsidenten Medwedew überreicht werden.
Unterdessen erwarten Anti-Atomkraft-Initiativen aus dem Münsterland bereits für den kommenden Montag, 9. Dezember, einen weiteren Transport mit 600 t abgereichertem Uranhexafluorid (UF6) per Bahn sowie weiteren 300 t abgereichertem UF6 per LKW von der Urananreicherungsanlage Gronau zunächst zum Hafen von Amsterdam, wo dann am Mittwoch, 11. Dezember, die Verladung auf ein Schiff erwartet wird. Von dort geht es über St. Petersburg zur Atomanlage Novouralsk. Die Transportwaggons stehen bereits seit letzter Woche auf dem Gelände der Gronauer Uranfabrik.
Letzte Woche war zudem bekannt geworden, dass Rosatom in Russland sogar den Bau von neuen und technisch hochgefährlichen Schnellen Brütern für die weitere Bearbeitung des abgereicherten
Urans plant. Zudem wurde bekannt, dass Urenco in Großbritannien und Deutschland unter massivem wirtschaftlichen Druck steht, weil die eigene Dekonversionsanlage für den Uranmüll im britischen Capenhurst technisch und finanziell erhebliche Probleme bereitet.
Es ist absolut unverständlich, dass dieser Atommüllexport von der NRW-Landesregierung und der Bundesregie rung einfach so durchgewunken wird. Russland ist doch nicht die Müllkippe für den
eigenen Atommüll, bloß weil die Atommüllentsorgung in Deutschland wesentlich teurer ist.
Gemeinsam mit unseren russischen Partnerorganisationen werden wir deshalb die Proteste im Münsterland und entlang der Bahnstrecke durch das Ruhrgebiet Richtung Venlo und zum Hafen von Amsterdam fortsetzen.
Für den kommenden Montag sind wieder bislang an 12 Orten Mahnwachen geplant (sortiert nach Streckenverlauf, nicht nach Uhrzeit):
- Gronau (UAA): ab 8 Uhr Mahnwache
- Ochtrup (Bhf): Flyer-/Button-Aktion im Berufsverkehr ab 7 Uhr
- Burgsteinfurt (Bhf): 11 Uhr Mahnwache
- Münster (Hbf): 10.45 Uhr Mahnwache
- Münster-Hiltrup (Bhf): 12 Uhr Mahnwache
- Drensteinfurt (Bhf): Flyer-Aktion ab 7 Uhr
- Hamm (Hbf): 14 Uhr Mahnwache
- Unna (Bhf): 19 Uhr Mahnwache
- Lünen (Bhf): 20.30 Uhr Mahnwache
- Mönchengladbach (Europaplatz): 18 Uhr Mahnwache
- Hengelo (Bhf): 17 Uhr Mahnwache
- Amsterdam-Sloterdijk (Bhf): 17 Uhr Mahnwache