Wieder Uranmüll-Export blockiert!

Mit einem Tag Verzögerung hat sich am Dienstag der Uranmüllzug mit 600 t abgereichertem Uranhexafluorid (UF6) aus der Urananreicherungsanlage (UAA) Gronau/Westfalen Richtung Russland in Bewegung gesetzt – und wurde prompt zwischen Münster-Häger und Münster-Kinderhaus durch eine Abseilaktion von der Brücke der A1 erneut aufgehalten. Die Polizei stoppte daraufhin den Uranzug kurz vor 12 Uhr im Bahnhof von Altenberge und ist vor Ort. Ein Kletterteam der Polizei ist um 13 Uhr eingetroffen. Um 13.20 Uhr wurde die Aktion beendet. Es wird aber nicht die letzte Protest-Aktion gewesen sein! Um 14.15 Uhr passierte der Sonderzug den Münsteraner Hauptbahnhof und fuhr Richtung Hamm weiter.

Neben der Abseilaktion gab es spontane Mahnwachen in Gronau, Ochtrup und Burgsteinfurt, wo der Uranzug ebenfalls zehn Minuten mitten im Bahnhof stand. Wir fordern ein Ende der Uranmüllexporte von Gronau nach Russland! Für den weiteren Transportverlauf gab es Mahnwachen in Unna und Ennepetal am Bahnhof.

Bereits beim letzten Uranmülltransport von Gronau nach Russland Mitte November stoppten AtomkraftgegnerInnen den Uranzug bei Burgsteinfurt im Münsterland mit einer Abseilaktion für mehr als sieben Stunden. Auch in Russland werden neue Proteste geplant. Rund 54 000 Menschen haben dort bereits eine Online-Petition von Greenpeace Russland gegen die Uranmüllexporte unterschrieben. Gestern unterstützte der Ko-Vorsitzende der russischen Umweltorganisation Ecodefense, Vladimir Slivyak, die Mahnwachen in Münster und in Unna.

Streckenverlauf des Urantransports von Gronau nach Amsterdam

Von Gronau über Münster fahren die Uranmüll-Züge nach Hamm. Bislang fuhren die Uranzüge dann weiter zum Güterbahnhof in Hamm, um dort zu rangieren. Im weiteren Verlauf sind zwei Routen möglich:

Nordroute: Von Hamm über Lünen-Recklinghausen-Herten-Gelsenkirchen Buer-Gladbeck-Bottrop-Oberhausen nach Duisburg-Rheinhausen und Krefeld.

Südroute: Von Hamm über Unna-Hagen-Ennepetal-Wuppertal-Düsseldorf nach Mönchengladbach.

Ab Viersen geht es dann auf einer Strecke über Venlo-Eindhoven-Rotterdam nach Amsterdam.

Zusätzlich fahren auch LKWs mit UF6 in zwei Chargen an zwei Tagen von Gronau über Enschede-Hengelo-Almelo-Deventer-Amersfoort zur Verladung nach Amsterdam.