Vergangene Woche haben unsere Freundinnen und Freunde von Ecodefense Russland und Greenpeace Russland gemeinsam mit uns von Gronau über Nienberge, Münster, Hamm, Mönchengladbach, St. Petersburg und Nowouralsk den jüngsten Uranmüllexport mit Protesten begleitet und auch bei der Weltklimakonferenz in Madrid auf die Problematik und auch auf die dreckigen Steinkohle-Importe aus Sibirien aufmerksam gemacht (dazu unten mehr). Nun werden Sie in Russland dafür erneut mit Polizeimaßnahmen unter Druck gesetzt: Rashid Alimov von Greenpeace Russland wurde nach einer Aktion vor dem St. Petersburger Bahnhof vorrübergehend festgenommen – er habe die öffentliche Ordnung verletzt: Auf den Fotos von Greenpeace Russland ist zu sehen, wie Atommüllfässer vor dem Bahnhof stehen und Rashid ein Transparent hält. Ebenso wurden in Nowouralsk (dem Zielort des Uranmülls) drei AktivistInnen verhört, weil sie an Mahnwachen gegen den Atommüllimport teilnahmen. Wir solidarisieren uns mit den russischen UmweltaktivistInnen und fordern von Urenco den sofortigen Stopp der Uranmüllexporte! Ohne massive Einschränkung von Meinungsfreiheit, Verletzung von Menschenrechten und Umweltzerstörung wäre Urencos Geschäftsmodell vermutlich gar nicht praktikabel…
Vladimir Sliviak von Ecodefense hat bei der (peinlich-erfolglosen) Weltklimakonferenz bei Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) nicht nur die Atommüllexporte aus Gronau angesprochen, sondern auch über massive Umweltzerstörung beim Steinkohle-Abbau im sibiirischen Kusbass berichtet – von dau aus werden nun nach Schließung aller deutscher Zechen die Steinkohlekraftwerke zu 46% beliefert. Auch hier machen RWE und Uniper (ehemals Eon) Profit auf Kosten der Menschen und Umwelt in Russland – die Umweltstandards sind dort so massiv wie der tauende Permafrostboden. Die Regionalregierung gibt sogar massive Gesundheitsprobleme zu, die offensichtliche Ursache wie massive Schwermetallbelastungen durch Kohlestaub nennt sie allerdings nicht. Ecodefense hingegen prangert an, dass besonders die Tagebaue massive Umweltprobleme verursachen. Mit dieser dreckigen Kohle soll auch das bislang nicht in Betrieb genommene Kohlekraftwerk Datteln IV (WDR) versorgt werden. Da ist es nur noch peinlich, wenn NRW-Ministerpräsident dies Kraftwerk unbedingt aus Klimaschutzgründen gegen Umweltverbände durchboxen will, weil dafür ja alte Braunkohlekraftwerke stillgelegt würden. Und rund um den Hambi und Garzweiler lässt Laschet RWE bei der Zerstörung der Dörfer gewähren und schiebt die Schuld auf die langsame Bundesgesetzgebung…
Für eine ernsthafte Energiewende ist also auch 2020 weiterhin unser Engagement, Protest und insbesondere Solidarität gefragt: One fight – one struggle – all over the world!