Anlässlich der Jahrestage der Atombombenabwürfe von Hiroshima & Nagasaki haben 65 Menschen am 7.8.2022 den über 200.000 Toten der Atombombenabwürfe und der Toten in der Ukraine gedacht. Angesichts der Kriegsgefahren von Atomkraftwerken, Sicherheits- und Atommüllproblemen, fehlende Fernwärme, langsame Steuerbarkeit und der Möglichkeit durch Urananreicherung Atombomben zu bauen, forderten Sie den kompletten Ausstieg aus der Atomenergie – inklusive der Urananreicherungsanlage Gronau. Mit Fahrrad-Demos vom Gronauer bzw. Ochtruper Bahnhof fuhren Sie zur Urananreicherungsanlage.
Die Urananreicherungsanlage Gronau ist vom Atomausstieg ausgenommen, sie versorgt AKW in aller Welt mit angereichertem Uran und mit ihr könnte man Uran zur Atombombenherstellung anreichern.
Immer mehr Staaten rüsten atomar auf – Sicherheit oder ständige Angst?
Nach Angaben des Stockholmer Friedensforschungs-Institut Sipri streben weltweit immer mehr Länder nach Atombomben oder modernisieren diese. Iran und Nordkorea haben ambitionierte Programme für Atomwaffen, beide basieren auf Urananreicherungstechniken des Urenco-Konzerns, wie sie auch in der Gronauer Urananreicherungsanlage verwendet werden. Hier zeigt sich, dass die Situation festgefahren ist, sobald Länder die Technik einmal besitzen. Um ein deutliches Zeichen für atomare Entspannung zu senden und den Atomausstieg von Grundauf umzusetzen, fordern wir die Stilllegung der Gronauer Urananreicherungsanlage“. Die IPPNW – Ärzt*innen gegen den Atomkrieg berichteten über die Aufrüstung der US-Atombomben in Büchel und die Anschaffung neuer deutscher Kampfjets für diese Atombomben.
Auch wenn atomare Abrüstung mit Russlands Despoten Putin derzeit unrealistisch erscheint, führt die vermeintliche Sicherheit durch ein Gleichgewicht des Schreckens‘ zu immer schnelleren und gefährlicheren Atomwaffen. Missverständnisse, Fehlalarm oder Sabotage können zur absoluten Katastrophe und nicht mehr zu stoppenden Kettenreaktion führen. Gefordert wurde deshalb die Vernichtung aller Atomwaffen statt deren Modernisierung.
Russischer Umweltaktivist warnt vor Rosatom und Laufzeitverlängerungen
Auf der Kundgebung sprach auch Vladimir Slivjak von der russischen Umweltorganisation Ecodefense und Träger des alternativen Nobelpreises. Er beschäftigt sich seit Jahren intensiv mit dem russischen Staatskonzern Rosatom, der für Putins Atomwaffen und Atomenergie zuständig ist. Mit seiner großen Zahl an Tochterfirmen ist er ein wichtiger Geschäftspartner für europäische AKW-Betreiber und Zulieferer. So kommt man bei der Beschaffung und Verarbeitung von Uran für neue Brennstäbe nur schwerlich an dem Marktriesen Rosatom vorbei. Deswegen forderte Vladimir Slivjak: “Rosatom ist der Teil der russischen Regierung, der für die Atomwaffen verantwortlich ist und direkt in den Krieg gegen die Ukraine involviert ist. Alle Kooperationen mit Rosatom sollten sofort gestoppt werden. Keine Unterstützung für die Atomwaffenindustrie – in Deutschland und weltweit!” („Rosatom is the arm of Russian government which is in charge of nuclear weapon and also directly involved to war in Ukraine. All coperation with it should be immediately stopped. No support for nuclear weapon industry – in Germany and worldwide“). Wenn nun die Laufzeiten der deutschen AKW verlängert würden, ist also die Gefahr groß, dabei auch mehr oder weniger direkt Russland zu unterstützen. Gemeinsam mit ihren russischen Freunden fordern die Initiatoren der Demonstration deshalb auch Rosatom umgehend auf die Sanktionsliste zu setzen.