Wir rufen gemeinsam mit der Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“ und dem Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen für den jetzigen Samstag, 14. Juni, zu einem „Samstagsspaziergang“ in der Ahauser Innenstadt auf, um erneut gegen die geplanten 152 Castor-Transporte mit rund 300 000 hochradioaktiven Brennelementkugeln vom Forschungszentrum Jülich ins Zwischenlager Ahaus zu protestieren. Startpunkt ist um 11.30 Uhr mit einer Kundgebung vor dem Rathaus in der Fußgängerzone von Ahaus. Für die Musik sorgt der Liedermacher Gerd Schinkel.
Die Anti-Atomkraft-Initiativen fordern von der neuen schwarz-roten Bundesregierung und der schwarz-grünen NRW-Landesregierung ein sofortiges Moratorium für sämtliche Castor-Vorbereitungen und dann konstruktive, zielorientierte Gespräche, um die gefährlichen und sinnlosen Atomtransporte über die Autobahnen von NRW zu verhindern. Nach eigenen Angaben haben die NRW-Minister Neubaur (Wirtschaft / Grüne) sowie Liminski (Bundesangelegenheiten / CDU) dazu einen Brief an die Bundesregierung geschrieben.
Wir fordern beide Regierungen auf, sich nicht länger nur gegenseitig die Schuld am bisherigen Lagerungsdesaster in Jülich zuzuschieben, sondern dort am Standort für eine zeitgemäße und sichere Weiterlagerung des hochradioaktiven Atommülls zu sorgen. Dafür setzen wir auch auf die Vermittlung des Ahauser Bundestags-Abgeordneten Jens Spahn, der als CDU-Fraktionschef im Bundestag eine wichtige politische Schaltstelle innehat. Zudem hat er 2022 für die CDU das Energiekapitel des schwarz-grünen NRW-Koalitionsvertrags federführend verhandelt und damit auch die Forderung, Atomtransporte durch NRW zu minimieren. Nun aber droht die größte Transportserie für hochradioaktiven Atommüll in der Geschichte des Landes – das muss unbedingt verhindert werden.
Die Anti-Atomkraft-Initiativen warten zudem noch auf eine Antwort des neuen Bundesumweltministers Carsten Schneider (SPD) auf einen Brief von Mitte Mai, da sich die ihm unterstellte Genehmigungsbehörde BASE mit der Transportgenehmigung beschäftigt.