Aus den Niederlanden, Belgien, der Aachener Region und vielen anderen Teilen Deutschlands kamen am 9.6. 500 Menschen zur Demo vor das AKW Emsland und zogen von dort zur Lingener Brennelementefabrik. Sie forderten die sofortige Stilllegung der Atomanlagen und ein Export-Verbot für Brennelemente an die Schrott-Reaktoren in Belgien. 30 Jahre AKW Emsland: Immer wieder Pannen und Störfälle
Nach 30 Betriebsjahren muss das AKW Lingen 2 umgehend abgeschaltet werden, weil es auch hier immer wieder zu Pannen und Störfällen kommt. Außerdem blockiert das AKW durch seinen Dauerbetrieb den notwendigen Fortschritt bei der Energiewende. Völlig ungeklärt ist die sichere Atommüllentsorgung.
Brennelementefabrik und Brennelemente-Exporte an Schrott-AKW: Bundesumweltministerin Schulze muss umgehend handeln
Auch die Brennelementefabrik muss sofort stillgelegt werden. Die RednerInnen nannten es einen Skandal, dass marode Reaktoren in Tihange, Doel (Belgien) sowie Fessenheim und Cattenom (Frankreich) mit Brennelementen aus Lingen und Uran aus Gronau beliefert werden. Gerade hier hat die Bundes-Umweltministerin Handlungsspielraum. Die DemonstrantInnen fordern von Umweltministerin Schulze, die Ausfuhr von Brennstoffen an grenznahe Risikomeiler zu stoppen, indem sie bestehende Genehmigungen widerruft und keine neuen Exportgenehmigungen erteilt. Dass das rechtlich möglich ist, hatten renommierte Jurist*innen bereits dargelegt. Dies wäre ein entscheidender Schritt gegen den Betrieb der belgischen Schrott-AKW und zum Schutz der Bevölkerung in Aachen und rund um Tihange und Doel.
Lingen-Resolution: „Atomstandort Lingen nicht länger tolerieren“
Genau 350 Initiativen, Verbände und Parteigliederungen fordern inzwischen in der 2014 gestarteten Resolution „Atomstandort Lingen nicht länger tolerieren“ von der niedersächsischen Landesregierung und der Bundesregierung die sofortige Stilllegung des AKW Lingen 2 („Emsland“) sowie der Brennelementefabrik Lingen. Die Lingen-Resolution ist auf www.lingen-demo.de zu finden, ebenso Manuskripte der Demo-RedenerInnen.
Umfrage: Mehrheit in NRW und Niedersachsen für Stilllegung der Atomfabriken
Eine repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag des Münchener Umweltinstituts hat im Mai ergeben, dass etwa zwei Drittel der Bevölkerung in Nordrhein-Westfalen und in Niedersachsen die Stilllegung der umstrittenen Uranfabriken in Gronau und Lingen fordern. Somit haben die OrganisatorInnen der heutigen Demonstration auch breite Rückendeckung aus der Bevölkerung und kündigten an, bei dem Thema nicht locker zu lassen. Die Forsa-Umfragen sind unter http://www.umweltinstitut.org/home.html abrufbar.