Uranfabrik Gronau und Zentrifugenforschung Jülich –
„Gefährdung für Atomausstieg und Frieden“
Gemeinsam mit weiteren Anti-Atomkraft-Initiativen haben wir eine zweite, aktualisierte und erweiterte Ausgabe des Urenco-Reports veröffentlicht, dessen erste Ausgabe zurückgeht auf eine Sachverständigen-Stellungnahme letztes Jahr im NRW-Landtag.
Dabei gehen wir den global verzweigten Geschäften des deutsch-niederländisch-britischen Urananreicherers Urenco nach. Im Fokus des 51-seitigen Reports stehen u. a. der problematische Kundenstamm der Urenco, die Militarisierung der Urananreicherung, die Pläne für neue Atomreaktoren sowie die ungelöste Atommüllproblematik. Der letzte Punkt wurde gerade erst wieder durch die Einstellung der Uranmüllexporte von Gronau nach Russland topaktuell.
Urenco ist überall dort vertreten, wo es gefährlich wird: Angereichertes Uran wurde nach Fukushima geliefert, heute ins Kriegsgebiet der Ukraine und an den politisch labilen Persischen Golf (Vereinigte Arabische Emirate), aber auch für die Rissereaktoren Tihange und Doel in Belgien. Verantwortung übernimmt Urenco keine, wenn es wie in Fukushima zur Katastrophe kommt. Auch zur Situation in der Ukraine kein Wort, obwohl das von Urenco belieferte AKW Saporischschja seit Anfang März von russischen Truppen kontrolliert wird und zuvor sogar beschossen wurde.
Während in Gronau angereichert wird, ist die Jülicher Urenco-Tochter ETC für die Uranzentrifugentechnologie verantwortlich – das technische Herzstück, das jeden Besitzer zu einer stillen Atommacht macht – denn die Urananreicherung ist weiterhin ein wichtiger Schlüssel zur Atombombe.
Mit dem Urenco-Report gibt es anhand öffentlich zugänglicher Quellen eine umfassende und aktuelle Übersicht über die haarsträubenden Tätigkeiten der Urenco. Das Ergebnis ist erschreckend, weil weite Teile des Urananreicherungsgeschäfts schlicht unverantwortlich sind. Die Urananreicherung und Zentrifugenforschung müssen in Deutschland zusammen mit der Stilllegung der letzten AKW beendet werden!!!