Update 15. September, 16 Uhr: Leider ist die Spur der Uran-LKWs gestern verloren gegangen, da Framatome und wohl auch die deutschen Behörden alles dransetzen, um Bilder der Ankunft von russischem Uran mit deutscher Polizei-Eskorte in Lingen zu vermeiden. Möglich ist u. a. ein Zwischenparken auf dem Gelände der Transportfirma Oranco NCS in Hanau.
Aber: Bundesumweltministerium und Framatome haben neue Uranfuhren von Rosatom aus Russland für Lingen bestätigt – Besetzung der Ukraine hin oder her. Das heißt, wir müssen schon bei der nächsten Fahrt der Mikhail Dudin Ende September/Anfang Oktober mit dem nächsten Showdown rechnen – das ist kein Atomausstieg, das ist direkte Hilfe für Putins Kriegskasse und erhöht die politische Abhängigkeit von Putin.
Deshalb: Am 1. Oktober auf zur Anti-Atom- und Energiewende-Demo nach Lingen, Auftakt: 13 Uhr am Bahnhof – Atomausstieg und Energiewende jetzt – Schluss mit Atom, Kohle und Gas – keine Uran-Deals mit Russland!
Update 14. September, 11 Uhr: Alarmstufe Rot – laut Greenpeace haben heute morgen mehrere Uran-LKW ihre Fahrt zur deutschen Grenze bei Saarbrücken fortgesetzt. Von dort geht es über die Autobahnen durch Rheinland-Pfalz und NRW nach Norden Richtung Lingen – erwartete Ankunft bei Framatome Lingen nunmehr wahrscheinlich am Nachmittag – haltet die Augen offen!
Update 13. September, 19 Uhr: Drama pur – aus Frankreich kommt über Greenpeace die Meldung, dass am Nachmittag mehrere LKW mit Uran von der Mikhail Dudin Dünkirchen verlassen haben – und zwei davon sollen auf dem Weg nach Lingen sein!! Framatome versucht also über Umwege Putins Uran ans Ziel zu bringen – und was sagt die Bundesregierung dazu? Wir fordern eindringlich das sofortige Aus für alle Urangeschäfte mit Russland, egal ob in Lingen, Rotterdam oder Frankreich! Schluss mit dem Versteckspiel und der Unterstützung von Kreml-Konzernen!
Update 12. September, 18 Uhr: Erfolgreiche Mahnwache in Lingen vor Brennelementefabrik von Framatome. Uranschiff nun in Dünkirchen, weil zu viel Öffentlichkeit in Lingen? Es gibt jedenfalls wieder viele neue Medienberichte.
Am Nachmittag gab es noch eine zweite spontane Protestaktion – vor dem AKW, wo zwei FDP-Topleute zu Besuch waren. Die „Atomausstieg jetzt“-Rufe waren dem Bundestags-Fraktionsvorsitzenden Dürr anscheinend so laut, dass er auf ein TV-Interview vor dem AKW verzichtete. @FDP: Atomkraft ist nicht die Lösung, Atomkraft ist ein gewaltiges Problem – wir brauchen den Atomausstieg für die Energiewende und um ein neues Tschernobyl und Fukushima zu verhindern. Wann baut ihr endlich die Erneuerbaren aus!
Jetzt heißt es: Auf zur Anti-Atom-Demo in Lingen am 1. Oktober, 13 Uhr Bahnhof!
Update 12. September, 4 Uhr: Was für ein Krimi – gestern abend um 21 Uhr ändert die Mikhail Dudin unmittelbar vor der Hafeneinfahrt von Rotterdam plötzlich das Fahrziel und schippert nun nach Dünkirchen, Ankunft dort heute um 12 Uhr. Macht Framatome die dreckigen Urangeschäfte mit Rosatom jetzt doch lieber von Frankreich aus? Warum kündigt Framatome nicht die Verträge mit Putins Atomkonzern Rosatom, der in Saporischschja das AKW für die Besatzungsarmee verwaltet?
Fakt ist, dass sowohl die Bundesregierung wie auch Framatome Lingen aufgrund der vielen Medienberichte letzte Woche übereinstimmend bestätigen, dass es bald auch wieder Urantransporte von Russland nach Lingen geben soll. Wir fordern ein umgehendes Ende dieser dreckigen Urangeschäfte – ob in Lingen oder in Frankreich!
Deshalb findet heute morgen in Lingen vor dem Tor der Brennelementefabrik von Framatome natürlich weiterhin unsere Mahnwache statt – wir machen Framatome und der Bundesregierung weiter Druck!
Und: Just heute haben sich einige FDP-Spitzen zum Besuch im benachbarten AKW angekündigt. Wie absurd ist das denn? Wollen die bei RWE und Framatome neue Brennelemente mit Uran von Vladimir Putin bestellen? Atomenergie bringt keine Energieunabhängigkeit und alte AKWs wie das in Lingen, in dem sogar schon Risse an vitalen Bauteilen gefunden wurden, sind keine Antwort auf Putins Energiekrieg oder die Klimakrise – wir brauchen einen massiven und superschnellen Ausbau der Erneuerbaren!
Update 8. September: Nach Medienanfragen haben das Bundesumweltministerium, das für Atomtransporte zuständige Bundesamt BASE sowie der franz. Brennelementhersteller und Atomkonzern Framatome in Lingen unsere Recherchen bestätigt, dass es „in Zukunft“ wieder Urantransporte aus Russland nach Lingen geben wird. Die Bundesregierung zieht sich bequemerweise auf bereits vor dem Ukraine-Krieg erteilte Genehmigungen zurück und es gebe eben keine EU-Sanktionen. An diesem Versagen ist aber die Bundesregierung natürlich selbst federführend mit beteiligt, weil sie Frankreichs Atomdruck ständig nachgeben. Es gibt dazu bereits viele Medienberichte. Zum Zeitpunkt des nächsten Urantransports schwiegen aber natürlich alle Beteiligten – Framatome Lingen schloss dies nur „für die nächsten zwei Wochen“ aus. Aber am Urangeschäft mit Rosatom, dem staatlichen russischen Atomkonzern, der u. a. die fachliche Besatzung im militärisch besetzten AKW Saporischschja durchführt, halten Framatome und die Bundesregierung fest – ein Skandal mitten im Ukraine-Krieg!
Und das Uranschiff Mikhail Dudin nimmt Kurs auf Rotterdam – veröffentlichte Ankunft auf Vesselfinder: Sonntagabend um 20 Uhr!
Deshalb wird es in Lingen vor dem Tor von Framatome (Am Seitenkanal 1) am Montagmorgen ab 6 Uhr eine Dauermahnwache geben, um den Druck auf Framatome und die Bundesregierung zu erhöhen – Atomausstieg heißt auch: sofortiger Stopp dieser Urandeals mit Russland!!
Wer es Montag nicht schafft – kein Problem: Kommt am Samstag, 1. Oktober, um 13 Uhr zur Anti-Atom-Demo ab Bahnhof Lingen. Die AG Schacht Konrad hat bereits einen Bus angekündigt – vielen Dank dafür!
7. September: Laut niederländischer Transitgenehmigung soll angereichertes Uranhexafluorid von Russland über einen niederländischen Hafen zur Brennelementefabrik Lingen gebracht werden. Auch laut dem in Deutschland zuständigen Bundesamt für die nukleare Entsorgung (BASE) gibt es eine bestehende Transport-Genehmigung. Aktuell befindet sich das für Urantransporte bekannte Schiff ‚Mikhail Dudin‘ auf dem Weg von St. Petersburg nach Rotterdam, wo es am 11. September ankommen soll. Von dort führt der Transport mit der Spedition Dekker & ZB spediteurs (NL) über die Straße nach Lingen.
Damit passiert geanau das Gegenteil, von dem, was die Bundesregierung angeblich erarbeitet: eine Energie-Unabhängigkeit von Russland und
harte Sanktionen: In Russland angereichertes Uran wird nach Deutschland gebracht und spült Putins Staatskonzern Rosatom weiter Geld in die Kriegskasse. Wir fordern den sofortigen Stopp des Urantransports und ein Embargo für Atombrennstoffe!
Als für die Transportgenehmigung zuständige Bundesumweltministerin, muss Steffi Lemke, diese sofort – z. B. für den Nord-Ostsee-Kanal – entziehen und die Rückfahrt des Schiffes in die Wege leiten. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock muss nach Ansicht der Umweltorganisationen insbesondere auf den Atomstaat Frankreich Druck machen, weitere Urangeschäfte zu stoppen und ein Embargo und Sanktionen gegen Rosatom durchsetzen.
An diesem Transport zeigt sich deutlich, dass ein Festhalten an Atomkraft nur eine weitere Form der Abhängigkeit von Russland darstellt. Die von FDP und CDU geforderten Laufzeitverlängerungen mit neuen Brennelementen, werden also Rosatom betreibt weltweit Uranminen, unter anderem auch in Kanada und Namibia. Rosatom ist bei allen Verarbeitungsschritten wie Konversion oder Anreicherung bei ca. 25% des EU-Bedarfes eingebunden. Rosatom hat eine aktive Aufgabe im Ukraine-Krieg: Die Koordination der russischen Truppen bei der Besetzung von Atomkraftwerken. Rosatom muss deshalb stärker sanktioniert werden als fossile russische Brennstoff-Firmen.
Wir fordern eine konsequente Umsetzung des Atomausstiegs! Dazu gehören auch die Stilllegung der Brennelementefabrik Lingen und der Urananreicherungsanlage in Gronau.
Haltet euch über den Urantransport auf dem Laufenden! Über mögliche Proteste informieren wir hier. Ansonsten schonmal vormerken: Demonstration in Lingen am 1. Oktober vor. Auftakt ist um 13 Uhr am Lingener Bahnhof, von dort führt der Demozug zum Marktplatz.
Kopie der niederländischen Transitgenehmigung
Aufenthalt und Route des Schiffs, in den vergangenen Tagen wurde der Zielort der Mikhail Dudin mehrfach
verändert, in der Vergangenheit kam es auch bereits vor, dass das Schiff ab einem gewissen Zeitpunkt ohne Ortung
fuhr und die Darstellung im Internet nicht verfügbar war.