Zu der Anti-Atomkraft-Demonstration am 9. September in Lingen / Ems zwei Wochen vor der Bundestagswahl rufen auch die Landesverbände des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) aus Niedersachsen und NRW sowie der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) auf. Regional unterstützen u. a. der Elternverein Restrisiko Emsland und das Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen den Aufruf zur Teilnahme. Auftakt ist am Samstag um 13 Uhr am Bahnhof Lingen / Ems. Nach einem Demonstrationszug durch die Innenstadt wird auf dem Lingener Marktplatz die Abschlusskundgebung stattfinden. Aus Münster treffen sich AtomkraftgegnerInnen um 11:40 Uhr vor dem Hauptbahnhof zur gemeinsamen Anreise mit dem Zug um 12:05 Uhr.
Organisiert wird die Demonstration von einem Trägerkreis, an dem 15 Organisationen beteiligt sind. Zu ihnen gehören auch die bundesweite Ärztevereinigung IPPNW und die belgische „11maart beweging“. Eine der Forderungen, die Rednerinnen und Redner aus Belgien und Aachen vortragen werden: Die Brennelemente-Exporte von Lingen an die belgischen und französische AKW müssen endlich gestoppt werden. Bei den Kundgebungen wird auch mit Nachdruck die sofortige Stilllegung des AKW Lingen 2 und der Gronauer Urananreicherungsanlage gefordert.
Demo: Zeichen im Wahlkampf gegen Brennelement-Exporte an belgische Schrott-AKW
Auf der Lieferliste der Lingener Areva-Brennelemente-Fabrik stehen störanfällige AKW wie Doel und Tihange in Belgien, Fessenheim und Cattenom in Frankreich. In NRW fordern CDU und SPD einen Brennelemente-Export-Stopp, auf Bundesebene mauern hingegen Kanzlerin Angela Merkel und Barbara Hendricks und glänzen durch riskante Untätigkeit. Mit der Demonstration soll im Bundestagswahlkampf ein deutliches Zeichen für einen Atom-Brennstoff-Export-Stopp nicht nur aus der Lingener Brennelementefabrik, sondern auch aus der Gronauer Urananreicherungsanlage gesetzt werden. Es ist ein Skandal, dass Bundesumweltministerin Barbara Hendricks aus Lingen genau die belgischen AKW beliefern lässt, deren Stilllegung sie fordert!
Atomzentrum Lingen konterkariert Atomausstieg
In Lingen steht nicht nur die Brennelementefabrik sondern auch das AKW Lingen 2, ein Castor-Lager und das stillgelegte AKW Lingen 1. Vom Atomausstieg fehlt nach Ansicht der Anti-Atomkraft-Initiativen jede Spur: Die Brennelementefabrik hat eine unbefristete Betriebsgenehmigung, das Castor-Lager füllt sich trotz der fehlenden Entsorgungsperspektive weiter und das AKW Lingen 2 soll trotz seines Alters und bisheriger Pannen bis Ende 2022 laufen. Das ist so nicht hinnehmbar! Gerade durch die Brennelemente-Fabrik sind zahlreiche Urantransporte in der Gegend unterwegs, mit ihren radioaktiven und chemotoxischen Gefahren sind die Menschen unmittelbar auf den Straßen und nicht nur in den Atomanlagen selbst betroffen.
Umfassende Informationen zur Anti-Atomkraft-Demonstration (Programm, Hintergrundinformationen, Informationen zur Anreise nach Lingen etc.) am 9. September in Lingen findet man unter www.lingen-demo.de
Ablauf und Programm der Demonstration
Die Demonstration beginnt am 9. September um 13 Uhr mit einer Kundgebung vor dem Bahnhof in Lingen und mit Musikbeiträgen von Liedermacher Gerd Schinkel. Anschließend quert der Demonstrations-Zug die Bernd Rosemeyerstraße, läuft dann über die Marienstraße, Lookenstraße, Adenauer Ring, Gasthausdamm, Mühlentorstraße, Großestraße und kommt dann auf dem Marktplatz an. Dort beginnt gegen 14.30 Uhr die Abschlusskundgebung, unterstützt von der Reggae-Band ‚Peace Development Crew‘ aus Hannover.