Castor-Wahnsinn trotz Drohnen-Provokationen? Kommt zur Demo am 4. Oktober in Ahaus

Angesichts der jüngsten hybriden Bedrohungen durch zahlreiche Drohnensichtungen in Dänemark und Schleswig-Holstein fordern Anti-Atomkraft-Initiativen eine Absage der über 152 geplanten Castor-Transporte. Transporte mit hochradioaktivem Atommüll sollen in Kürze von Jülich nach Ahaus fahren, weitere sollen aus Garching folgen.

Drohnen sind heutzutage leicht zu beschaffen und zu modifizieren. Der Ukraine-Krieg und die Vorfälle in Dänemark zeigen die Brisanz dieser Entwicklung. Einerseits wäre die Beobachtung der Castor-Transporte mit Drohnen denkbar, um klassische Anschläge leichter durchführen zu können. Andererseits sind auch direkte Angriffe mit „Kamikaze“-Drohnen möglich. Die Physikerin Oda Becker schätzte bereits 2024 in einem Gutachten ab, dass circa 40 Prozent des radioaktiven Inventars einer der beiden Castor-Kammern durch Drohnenangriffe freigesetzt werden könnten. Wir fordern NRW-Innenminister Reul deswegen auf, die Polizei-Vorbereitungen für die Castor-Transporte zu stoppen. Er kann noch so oft betonen, wie gut seine Polizei arbeitet, solche Szenarien sind ganz offensichtlich nicht händelbar wie die die Vorfälle in Dänemark und Schleswig-Holstein zeigen.

Die Anti-Atom-Organisation „ausgestrahlt˝ hat ebenfalls ein Gutachten zur Sicherheit des Ahauser Zwischenlagers in solchen modernen Bedrohungsszenarien veröffentlicht. Auch hier sind gravierende Auswirkungen zu befürchten, da das Ahauser Zwischenlager zu den ältesten und baulich am wenigsten gesicherten in Deutschland gehört. Die Vorfälle in Dänemark und Schleswig-Holstein zeigen, dass die Bedrohung der Castor-Transporte und der Zwischenlager durch Drohnen real ist. Bislang haben Polizei und Bundeswehr kaum Möglichkeiten, bei solchen hybriden Bedrohungen für Sicherheit zu sorgen. Innenminister Dobrindt hat uns am Wochenende in unseren Befürchtungen bestätigt, denn ein Drohnenabwehrzentrum muss erst noch eingerichtet werden.

43 Initiativen rufen zur Demo gegen Castor-Transporte auf – auch kirchliche Träger

Zu der überregionalen Demonstration gegen die Castor-Transporte am 4. Oktober in Ahaus rufen inzwischen 43 Initiativen, Verbände und Parteigruppierungen auf. Neben Anti-Atomkraft-Initiativen zählen dazu der BUND NRW, Parteien sowie die Evangelische Christus-Kirchengemeinde und die Katholische Kirchengemeinde St. Mariä Himmelfahrt, beide aus Ahaus. Gemeinsam mit unseren Freundinnen und Freunden in Ahaus, Jülich und darüber hinaus sind wir breit aufgestellt und rufen alle Menschen auf, in Ahaus ein deutliches Zeichen für mehr Verantwortung und Sicherheit in der Atomüll-Politik zu setzen – Castor-Wahnsinn auf den Autobahnen gehört nicht dazu!

Die Demonstration beginnt um 11 Uhr vor dem Rathaus Ahaus und führt dann zur Castor-Transportstrecke an der Kreuzung Schöppinger Straße/Schumacherring. Neben Redebeiträgen aus Ahaus und Jülich bereichert Marta Latour aus Münster die Kundgebungen mit Musik.