Am heutigen Samstag waren rund 250 Menschen und über 20 Trecker bei der Anti-Atom- und Pro-Klimaschutz-Demonstration in Ahaus auf der Straße. Allein durch die Trecker bildete sich ein langer und nicht zu übersehender Demozug. Wir setzen damit eine Woche vor der Bundestagswahl ein Zeichen, dass Klimaschutz auch für eine neue Regierung ein notwendiges Muss ist und Atomkraft keine Alternative und auch keine vernünftige Ergänzung zu den erneuerbaren Energien ist.
Wir sehen beim Sündenwäldchen am Hambacher Tagebau, dass der Schutz der Natur weiterhin nur eine untergeordnete Zielsetzung ist. RWE gibt hier weiterhin den zerstörerischen Ton an. Und statt an Lösungen zu arbeiten, fordern manche Parteien die Rolle rückwärts beim Ausstieg aus atomarer und fossiler Energie – dagegen setzen wir hier in Ahaus und gemeinsam mit vielen Klimastreikenden deutschlandweit ein deutliches Zeichen.
Ganz konkret fordern wir, keine 152 Castor-Behälter von Jülich nach Ahaus zu bringen. Diese seit 16 Jahren geplante Atommüllverschiebung löst nicht die ungeklärte Frage eines langfristig sicheren Umgangs mit dem Atommüll. Wir fordern deshalb weiterhin den Neubau einer zeitgemäßen Lagerhalle in Jülich, wo der Atommüll entstanden ist.
Das Ahauser Atommüll-Zwischenlager ist laut einer aktuellen Studie nur unzureichend gegen Angriffe mit Drohnen gesichert. Die jüngsten Spionage-Drohnen über dem Militärflugplatz Schwesing und der Drohnen-Angriff auf die Atomruine Tschernobyl, zeigen, dass solche Szenarien möglich sind. Bei einem Angriff auf das Ahauser Zwischenlager wären Evakuierungen bis in den Ahauser Stadtbereich nötig. Die Atommüllverschiebung von Jülich nach Ahaus ist keine langfristig lösungsorientierte Atommüllpolitik.
In der benachbarten Gronauer Urananreicherungsanlage fallen jedes Jahr mehrere Tausend Tonnen abgereichertes Uranhexafluorid als Reststoff an und noch in diesem Jahr soll eine Lagerhalle für rund 50.000 Tonnen Uranoxid-Atommüll in Betrieb gehen. Allein durch die Versorgung ausländischer AKW fällt in Deutschland also weiterer Atommüll an, für den es kein Endlager gibt. Ebenso ist in Gronau auch eine neue Lagerhalle für ausgediente, radioaktiv kontaminierte Zentrifugen beantragt. Hier zeigt sich, dass die Atommüllproblematik bereits deutlich vor dem Betrieb von AKW anfängt und auch hier wird das ganze durch zahllose Transporte verschleiert.