Atombericht der NRW-Landesregierung: „Keine Zukunftsperspektiven aufgezeigt“ – Auf zur Demo in Ahaus!

Morgen (Samstag), 15. Februar, 11.30 Uhr:

Anti-Atom- und Pro-Klimaschutz-Demo in Ahaus

Castor-Transporte vermeiden, Urananreicherung beenden“

Die Anti-Atomkraft-Initiativen im Münsterland und Jülich sowie der BUND NRW und der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz kritisieren NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur scharf. In ihrem am Mittwoch im Düsseldorfer Landtag vorgestellten Bericht zur Zukunft des hochradioaktiven Atommülls in Jülich und Ahaus sowie zur Urananreicherung in Gronau fehlen jegliche Perspektiven, wie es zukünftig wirklich weiter gehen soll. Für den morgigen Samstag, 15. Februar, rufen die Initiativen und Verbände zu einer Anti-Atom- und Pro-Klimaschutz-Demo in Ahaus auf. Auftakt ist um 11.30 Uhr am Bahnhof in Ahaus. Atommüll und Klimakrise zeigen die Dringlichkeit der Energiewende, dass darf von den Parteien nicht weiter ignoriert werden. Auch Landwirte wollen sich an der Demo beteiligen.

Nach dem Bericht der NRW-Wirtschaftsministerin bleibt unklar, wie die NRW-Landesregierung tatsächlich mit den 152 Jülicher Castoren mit rund 300 000 hochradioaktiven Brennelementekugeln umgehen und ihren Koalitonsvertrag dazu umsetzen will. Das Thema Uranmüll in Gronau wurde gar nicht erst angesprochen, obwohl bei der Urananreicherung jedes Jahr mehrere Tausend Tonnen abgereichertes Uranhexafluorid als Reststoff anfallen und noch in diesem Jahr eine neue Lagerhalle für rund 50 000 Tonnen Uranoxid-Atommüll in Betrieb gehen soll.

Zudem liegen der NRW-Landesregierung derzeit gleich zwei wichtige Genehmigungsanträge vor: Zum einen muss das Wirtschaftsministerium zum Entwurf einer Transportgenehmigung für die 152 Castoren Stellung nehmen, zum anderen muss sie über einen Antrag des Urananreicherers Urenco entscheiden, eine zusätzliche Halle für die zeitlich unbefristete Lagerung von radioaktiv verseuchten Uranzentrifugen errichten zu wollen, als ersten Schritt für ein atomares „Reststoffbearbeitungszentrum“.

Wenn sich die NRW-Landesregierung an ihren Koalitionsvertrag halten will, und Atomtransporte durch NRW minimieren sowie in Jülich ein neues Zwischenlager für die 152 Castoren errichten möchte, dann muss die Stellungnahme für die Transportgenehmigung eindeutig ablehnend ausfallen. 152 Schwertransporte mit hochradioaktivem Material aus Jülich über die ohnehin stark belasteten Autobahnen in NRW nach Ahaus würden ein erhebliches zusätzliches Sicherheitsrisiko bedeuten. Und das Ahauser Zwischenlager ist auch nur bis 2036 genehmigt.

Für die Zukunft der Urananreicherung in Gronau und die dort anfallenden Tausenden Tonnen an Uranmüll gibt es in Düsseldorf offensichtlich gar kein Konzept. Die Menge an Uranmüll wächst ständig, aber der Landtag und die Öffentlichkeit werden weder über die Fakten noch über die Konsequenzen informiert. Es gibt nicht einmal eine Basisplanung für die notwendige Endlagerung. Stattdessen werden die wachsenden Atomprobleme in Gronau einfach an die kommenden Generationen weitergereicht. Das ist nicht akzeptabel – wir fordern deshalb die Stilllegung der Urananreicherungsanlage Gronau.

Diese Forderungen nach ernsthaftem Atomausstieg, langfristig verantwortungsvollem Umgang mit Atommüll sowie Energiewende und Klimaschutz wollen wir mit der morgigen Demo nicht nur an die NRW-Landes- sondern auch die zukünftige Bundesregierung richten! Also schnappt euch Fahnen, Transparente, Freunde und Verwandte und macht euch auf in Ahaus!