Heute gab es vor dem Forschungsreaktor Garching bei München eine Protestaktion mehrerer Umweltverbände mit Unterstützung der Münsterländer Anti-Atomkraft-Initiativen gegen die geplanten Castor-Transporte mit hochradioaktivem Atommüll von Garching nach Ahaus. Die Umweltverbände, darunter das Umweltinstitut München, der BUND Naturschutz Bayern, Greenpeace, .ausgestrahlt sowie die Bayern Allianz für Atomausstieg und Klimaschutz, forderten bei der Aktion den Transport des hochangereicherten, waffenfähigen Urans nach Ahaus abzusagen. Inzwischen haben sowohl der BUND wie auch die Stadt Ahaus Widerspruch gegen die Ende August vom BASE erteilte Einlagerungsgenehmigung für die Garchinger Brennelemente eingelegt. Und am vergangenen Samstag demonstrierten in Ahaus mehr als 500 Atomkraftgegner:innen gegen die geplanten Atommülltransporte aus Garching und Jülich.
Wir freuen uns über die solidarische Protestaktion in Garching. Der Betrieb des dortigen Forschungsreaktors mit hochangereichertem, waffenfähigem Uran ist ohnehin unverantwortlich und sollte nicht wieder aufgenommen werden. Wir wehren uns dagegen, dass Bayern ausgerechnet diesen äußerst brisanten Atommüll einfach nach Ahaus abschieben will. Deshalb begrüßen wir ausdrücklich die Widersprüche der Stadt Ahaus und des BUND!
Die Endlagerfrage für die bislang entstandenen Atommüllberge ist ungelöst. Atommülltransporte von A nach B lösen nicht die jahrzehntelang verschleppte Atommüllentsorgung. Auch Ahaus kann da keine Perspektive bieten. Die Lagerhalle gehört mit Gorleben zu den ältesten ihrer Art und ist von modernen Sicherheitsanforderungen längst überholt worden. Zudem läuft auch in Ahaus die Genehmigung bereits 2036 ab – doch wohin soll der Atommüll dann transportiert werden? Bayern sollte deshalb selbst die Verantwortung für den vor Ort produzierten Atommüll übernehmen und ein möglichst sicheres Zwischenlager vor Ort in Garching bauen. Dazu gehört auch den hochangereicherten Atommüll vor Ort entsprechend wieder abzureichern und so zumindest der Proliferationsgefahr für Atomwaffen zu begegnen.